St. Katharinen dreht nach Schock auf

Kreisliga A Westerwald/Wied Aufsteiger besiegt nach schwerer Verletzung die SG Puderbach 1:0

Von unserem Mitarbeiter Jörg Linnig

St. Katharinen. Das ansonsten reizvolle Aufeinandertreffen zwischen dem Aufsteiger SG St. Katharinen/Vettelschoß und der SG Puderbach/Urbach-Dernbach/Daufenbach/Raubach in der Fußball-Kreisliga A Westerwald/Wied stand am Sonntagnachmittag ganz unter dem Eindruck einer schweren Verletzung des Kapitäns der Gastgeber. Dass der 1:0 (0:0)-Erfolg der Heimelf irgendwie damit in Verbindung stand, wurde nach dem Abpfiff von beiden Trainern in ihre Analysen eingeschlossen.
Sowohl die SG St. Katharinen als auch die Gäste hatten Aufstellungssorgen. Beim Gastgeber war dies im Vorfeld wegen verletzungsbedingter Absagen planbar. Beim Gegner entschied sich Trainer Marc Odink erst kurz vor dem Spielbeginn zu einer Planänderung. Aber seine Mannschaft begann mit wesentlich mehr Power, war immer einen Tick schneller am Ball und gewann die meisten Zweikämpfe.
Dennoch hatte St. Katharinen die erste klare Chance: Nach einer schönen Kombination tauchte Puderbachs 17-jähriger Torwart Justus Pölke aber reaktionsschnell ins kurze Eck ab und lenkte den Ball um den Pfosten. Der schnell vorgetragene Gegenzug hätte fast die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung für die Gäste eingebracht. St. Katharinens Torhüter Christian Jettner rettete mit einer Grätsche außerhalb des Strafraums zuerst gegen den heranstürmenden Fabio Licht. In der folgenden Hektik stand die Tür plötzlich für Daniel Seuser weit offen, aber sein Distanzschuss wurde gerade noch von der Torlinie geblockt. Das war Glück für den Aufsteiger, der aber den Gästen weiter mit vielen Stockfehlern in die Karten spielte. So avancierte Puderbach in der ersten Hälfte zum leichten Punktsieger. „Das haben wir aber leider nicht genutzt“, ärgerte sich Odink.

Neun Minuten waren nach dem Wiederbeginn gespielt, da folgte der Schock. Nach einem Zweikampf stürzte St. Katharinens Kapitän Florian Luther zu Boden. Sein lauter Aufschrei ließ eine schwere Verletzung erahnen. Ein Notarzt und ein Krankenwagen waren schnell am Sportplatz. Besonders erwähnenswert ist die faire, tatkräftige Unterstützung bei der Erstversorgung durch den Puderbacher Spieler Daniel Seuser.
Als die Partie nach einer guten halben Stunde wieder angepfiffen werden konnte, war irgendwie alles anders. Die Gastgeber zeigten nun eine bravouröse Reaktion, als wollten sie für ihren Kapitän die Kohlen aus dem Feuer holen. Kampfstark rissen sie das Spiel an sich, eroberten einen Ball nach dem anderen, und die blutjunge Mannschaft aus Puderbach wurde immer nervöser. Dann fiel das „Tor des Tages“. Von der linken Seite brachte Paskal Kramer den Ball in die Mitte, Vladislav Rosca legte sich ihn zurecht und zog ab. Torwart Pölke, auf dem falschen Fuß erwischt, hatte keine Abwehrchance.
Jetzt drehten die Kombinierten aus St. Katharinen und Vettelschoß gewaltig auf. Der Torschütze hatte eine weitere Möglichkeit. In der letzten Viertelstunde schickte Trainer Odink seinen erfahrenen, zum wiederholten Male reaktivierten 31-jährigen Allroundspieler Daniel Seuser ins Sturmzentrum. Aber auch der konnte keine Wende mehr herbeiführen.
„Wer den ersten folgenschweren Fehler fabriziert, verliert das Ding. Auf Grund der zweiten Hälfte ist das Resultat sogar verdient“, kommentierte der Gästecoach Odink den Ausgang. St. Katharinens Trainer Dirk Schommers übernahm für den sichtlich gestressten Kollegen Michael Dasbach die Analyse, die sich verständlicherweise mit den tragischen Vorkommnissen um Florian Luther befasste: „Nach dessen Verletzung ist ein Ruck durch unsere Mannschaft gegangen. Unsere Spieler haben sich total verausgabt und können ihrem Kameraden mit drei wichtigen Punkten die hoffentlich baldige Genesung verkürzen.“

SG St. Katharinen/V. – SG Puderbach/U.-D./D./R.1:0 (0:0)

SG St. Katharinen: Jettner – Heßler, Dominic Bär, Esser, Florian Luther (55. Honnef) – Hüngsberg, Lahr – Petker (88. Nico Luther), Fellmann, Kramer (68. Schmidt) – Rosca.

SG Puderbach: Pölke – Kroll, Daniel Seuser, Kaul (70. Schmidt) – Schmitz, Mertgen, Christoph Neitzert – Schild, Fettelschoß – Licht, Baum (65. Dominik Seuser).

Schiedsrichter: Wichard Pirngruber (Koblenz). – Zuschauer: 100.

Tor: 1:0 Vladislav Rosca (61.).

Quelle Rheinzeitung